Charlie, buried in a pile of onions
CHARLIE (26) hasn‘t succeeded to cry since her ex ANTON (43) killed himself, although she tried everything: Dripping lemon juice in her eyes, getting slapped and exploiting strangers‘ sorrow as a crisis hotline worker - nothing. When Anton's last girlfriend ANJA (40) calls the line for advice, Charlie sees that she needs her dead lover‘s red piano to return to normal. But Anja decided burning it.
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Katja GinnowDirector
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Katja GinnowWriter
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Joachim WeilerProducer
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Linn ReuseKey Cast"Charlie"
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Britta HornKey Cast"Anja"
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Steffen C. JürgensKey Cast"Anton"
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Gábor BiedermannKey Cast"Jan Weiler"
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Therese DörrKey Cast"Susanne Weiler"
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Benjamin PauquetKey Cast"Benedikt"
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Project Title (Original Language):Charlie, in einem Berg aus Zwiebeln
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Project Type:Short, Student
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Runtime:26 minutes 45 seconds
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Completion Date:January 6, 2021
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Production Budget:35,000 EUR
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Country of Origin:Germany
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Country of Filming:Germany
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Shooting Format:Digital
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Aspect Ratio:Cinemascope
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Film Color:Color
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First-time Filmmaker:No
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Student Project:Yes - Filmakademie Baden-Württemberg
Katja Ginnow wurde 1989 in Berlin geboren, wo sie auch aufwuchs. Bereits während des Abiturs begann sie an der heutigen Filmuniversität Konrad Wolf ihre ersten Schritte im Filmbereich zu machen. In den darauffolgenden Jahren arbeitete Katja Ginnow in mehreren Schauspielagenturen und als Regie- und Set-AL-Assistenz bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen, wodurch sie auch Dreherfahrungen in Dänemark, Polen und Norwegen sammeln konnte. Mit dem verdienten Geld realisierte sie dann ihre ersten Kurzfilme. Von 2013 bis 2020 studierte sie Szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg und erhielt 2018 das Deutschlandstipendium. Katja Ginnow ist zudem als Autorin tätig.
Filmografie
2020-21 Charlie, in einem Berg aus Zwiebeln I Diplomfilm I FABW I 27‘ (Koproduktion mit dem SWR, Caligari Förderpreis 2020)
2020 Ehrenpflegas I Web-Serie I Constantin Entertainment
(5 Folgen à 6 Minuten; im Auftrag des BMFSFJ)
2018 Ihr wart einst Finsternis I Seriendiplom I FABW I 16‘
2017 NADRYW I mittelanger Spielfilm I FABW I 46‘
(u.a. Preis für den besten mittellangen Film auf dem Filmfest Biberach 2017, Caligari Förderpreis 2016, ARRI Postproduktions-Preis 2016)
2016 Omas Beste I Krimi-Musical I KF I FABW I 23‘
(u.a. Bamberger Kurzfilmtage)
2015 Objekt der Begierde I Mockumentary I KF I FABW I 17‘
2013 Die Katze I Bewerbungsfilm I FABW I 4‘
2013 Der blinde Fleck I Kurzfilm I 10‘
Director’s Note: „Charlie, in einem Berg aus Zwiebeln“
Ich denke schon länger über die Frage nach, wie Menschen, die jemanden durch einen Suizid verloren haben, mit dem Verlust dieser Person umgehen. Das liegt vor allem daran, dass sich sowohl mein Ex-Freund als auch eine gute Freundin von mir das Leben genommen haben und auch ich große Schwierigkeiten hatte, mir das Recht zu trauern zuzugestehen. Ich war sehr traurig und bin es noch, aber ich war trotzdem unfähig zu weinen. Und es fühlt sich wirklich unnormal an, das nicht zu können. Tränen sind eben auch eine Art Ventil, um Gefühle zuzulassen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Zugleich fand ich es sehr ernüchternd, mit meinem Umfeld über das Thema Selbstmord zu reden, weil die meisten Leute zwar fragten, wie es mir ging, aber nicht wirklich weiter in die Tiefe vordringen wollten, aus Angst davor, denke ich, sich dadurch mit dem eigenen Tod auseinandersetzen zu müssen, was ich mehr als verständlich finde. Gleichzeitig hatten sie aber, glaube ich, auch einfach Angst, das Falsche zu sagen.
Dieses Gefühl der Isolation war meine Hauptmotivation, die Geschichte von Charlie zu erzählen, die in der anfangs ungewollten Auseinandersetzung mit Anja einen Menschen findet, der sie versteht, auch wenn jede von ihnen auf ganz eigene Art und Weise mit dem Selbstmord ihres gemeinsamen Ex-Freundes Anton umgeht. Doch flüchten beide vor der Realität und müssen sich dessen im Laufe der Geschichte bewusstwerden. Charlie vor allem darüber, dass es nicht damit getan ist, ein rotes Klavier zu besitzen.
Mir war dabei wichtig, ihre Geschichte auf eine überhöhte, skurrile Weise zu erzählen – in der Tradition von Filmen und Serien wie Cashback, The End of the F***ing World oder Inside Llewyn Davis – und Figuren zu erschaffen, die auf den ersten Blick vielleicht etwas verrückt wirken mögen, eigentlich aber nur in ihrer Einsamkeit gefangen und einem selbst gar nicht so unähnlich sind. Ich glaube, grad bei einem solch schweren Thema, ist es wichtig, sich auch eine gewisse Leichtigkeit beim Erzählen zu behalten. Um das Publikum dafür zu öffnen hinzusehen. Und auch, weil meine Auffassung vom Leben die ist, das es keine Aneinanderreihung von guten und schlechten Augenblicken darstellt, sondern diese miteinander verschwimmen. Es ist ein ständiges Auf und Ab, das man nicht voneinander trennen kann.
Vielleicht sieht jemand, der oder die in einer ähnlichen Situation wie ich damals steckt, Charlies Geschichte und hat dadurch das Gefühl, nicht allein zu sein mit der Trauer, irrationalen Schuldgefühlen und den eigenen Gedanken, die zugleich erschreckend und befreiend sein können. Und manchmal auch erschreckend befreiend.